Nach zwei riesigen Burgern und einer Nacht in San José brechen wir zur Osa-Halbinsel auf. Im dort gelegenen Nationalpark Corcovado soll es die letzte echte Wildnis mit einer unglaublichen Artenvielfalt geben. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Das einzige Problem: Man braucht eine Zugangserlaubnis sowie das Eintrittsticket für den Park; das zuständige Büro in Puerto Jiménez schließt um 16.00 Uhr, just zu der Zeit, als wir mit dem Bus dort ankommen – Menno. D.h. für uns einen Tag in diesem unglaublich heißen Dorf warten. Wir werden entschädigt mit Horden von roten Aras, die zu jeder Tageszeit Mandeln in den Bäumen am Strand naschen, und können in Ruhe unseren 2-Tagesmarsch vorbereiten.
Am nächsten Morgen um 6.00 Uhr fahren wir vollbepackt nach Carate, um die 19 km bis zur Rangerstation La Sirena zurückzulegen. Nach ca. 45 min den Strand entlang erreichen wir den Parkeingang und tauchen in die Wildnis ein.
Wir sehen einen schlafenden Tapir, viele große Spinnen, Krabben, Einsiedlerkrebse, Aras, eine Schlange (nur Daniel), Affen und jede Menge geniale Strände. Insgesamt überqueren wir 3 Flüsse verlaufen uns einmal kurz (Daniel hatte es ja besser gewusst, aber wir anderen sind abgebogen …) und schwitzen wie die Schweine. Die Flussüberquerungen hatten dabei nicht die in den Reiseführern angedrohte Qualität: Statt in von Haien und Alligatoren verseuchten Flussmündungen zu schwimmen mussten wir maximal knietiefe Gewässer durchwaten.
Gegen drei Uhr erreichen wir die Station, rechtzeitig vor dem großen Regenschauer. Zuvor waren wir zwar vor Zecken gewarnt, aber hier treten die Blutsauger in für unsere Maßstäbe ungewöhnlicher Zahl auf: Daniel hatte 20 Stück an Füßen und Socken.
Das Bad in der Station ist ziemlich abenteuerlich: Der Zutritt zu Dusche Nr. 1 ist durch ein großes Klebebandkreuz blockiert. Bei Dusche Nr. 2 ist der halbe Boden weggebrochen, sodass unachtsame Duschende gerne mal in den Schlamm sausen können. Auch die Fließen samt Klo sind locker und man fürchtet beim ordentlichen Hinsetzen ebenfalls in die Tiefe zu stürzen…
Nach einer etwas unruhigen Nacht im Mehrbettzimmer stehen wir um fünf Uhr auf, packen und machen eine kleine Runde auf den Wanderwegen um die Station: Ein Nasenbär sagt uns Hallo. Nach einem kleinen Frühstück machen wir uns auf den Rückweg nach Carate. Durch strengen Geruch kündigte sich bald eine Rotte Wildschweine an. Als wir dann plötzlich mittendrin stehen, haben wir unsre Beine in die Hand genommen und das erste Stückchen Weg im Eiltempo zurückgelegt. Auf unserem restlichen Rückweg sehen wir ein verrücktes Huhn, einen badenden Tapir, viele Affen und einen kleinen Ameisenbären.
Alles in allem hat uns dieser Ausflug sehr viel Spaß gemacht. Das nächste Mal würden wir allerdings einen Tag extra im Park verbringen, um die vielen Wanderwege erkunden zu können.